Dunkler Tigerpython

Python molurus bivittatus

 

Das Verbreitungsbebiet die-ser Riesenschlange, die in drei Unterarten vorkommt, liegt von Westpakistan bis Indonesien und ersteckt sich im Norden bis Nepal. In unseren Breiten sieht man diese Tiere oft wegen ihrer Umgänglichkeit in Zirkus- und Varietevorstellungen.

 

Der Tigerpython kann eine Maximallänge von etwa 7 Metern erreichen; ab etwa 2, 50 Meter wird seine Hälterung jedoch schon problematisch, da kaum jemand seinen Tieren ein Terrarium vom Format "kleines Gewächshaus" bieten kann. Ist dieses Problem aber gelöst, so ist die Haltung nicht weiter schwierig und man kann den Python meines Erachtens mit anderen Reptilien vergesellschaften. Der Bodengrund kann aus einer Betonschicht oder ähnlichem bestehen, von der sich Exkremente leicht entfernen lassen. Ist das Weibchen trächtig, so gibt man Torf oder feuchten Rindenmulch auf den Boden. In diesem Substrat werden die Eier abgelegt und bebrütet. Vier Fütterungen (Spanferkel!) im Jahr erscheinen mir ausreichend, zumal die männlichen Tiere in der Paarungszeit  ohnehin die Nahrungsaufnahme einstellen. Das Wachstum der Schlange hängt nicht zuletzt  vom Nahrungsangebot ab - überfütterte Tiere neigen zur Organverfettung, was sich auch nachteilig auf die Nachzucht auswirkt.

 

Die Paarungszeit reicht von September bis Februar. Etwa drei Monate später legt das Weibchen bis zu 40 Eier ab, die es sofort mit seinen Körperwicklungen umschlingt und während der nächsten 2 bis 3 Monate nur zum Trinken verläßt. Solange das Muttertier brütet, durchlaufen Zuckungen seinen Körper, wodurch die Körpertemperatur gegenüber der Außentemperatur etwas ansteigt. Die Jungtiere haben eine Länge von ca. 60 cm und ihre Aufzucht bereitet keine Schwierigkeiten.

 

redaktionell überarbeitet

Quelltext: Andreas Wiechert

 

Anlage zu den monatlichen Vereinsmitteilungen der Aquarien- und Terrarienfreunde Oldenburg e.V. im September 1987

Nr. 28